Nachdem unsere Touren an der Donau und durch Deutschland durch grosse Hitze geprägt waren, entscheiden wir uns dieses Jahr für eine „Genusstour“ schon im Mai. Zelt und „Küche“ bleiben zu Hause, schliesslich geht es in ein touristisches Gebiet, welches in der Vorsaison äusserst angenehm zu bereisen ist.
Per Zug erreichen wir von Zürich mit einmal Umsteigen in Venedig-Mestre unseren Startort Triest, wo wir im vorher gebuchten Hotel in Bahnhofsnähe unterkommen. Richtung Istrien kann Triest nur über einen Hügel verlassen werden, da sich der Küste entlang nur eine Stadtautobahn breit macht. Danach wählen wir die Uferstrasse, und schon nach Muggia kann von Verkehr keine Rede mehr sein. Mittags rasten wir in Koper (Slowenien) und haben dann bei Izola das Glück, auf einen gut markierten slowenischen Radweg (D-8) zu stossen, der auf dem alten Trassee einer Zugs-Verbindung Triest – Poreč verläuft, die allerdings in den 30er-Jahren eingestellt wurde. Zwei Tunnels ersparen uns sogar die letzten Höhenmeter. Im recht neuen Bikeline-Führer ‚Istrien‘ (1. Auflage 2006) werden die Radwege von Slowenien mit keinem Wort erwähnt.
In Portoroz übernachten wir im Hafen und am nächsten Morgen erreichen wir nach kurzer Zeit Kroatien. Wir sparen uns die Halbinsel Savudrija für den Rückweg und fahren zum hoch oben gelegenen Buje, um anschliessend in einer langen Abfahrt
bei Novigrad wieder auf die Küstenstrasse zu gelangen. Auf einer etwas verkehrsreicheren Strasse geht es nach Poreč weiter, wo wir im Gästehaus eines Hotels an der zentralen Uferpromenade unterkommen. Den ersten „Ruhetag“ füllen wir mit diversen Besichtigungen. Die Basilica S. Euphemia und das Museum nebenan sind sehr empfehlenswert!
Da es mittags schon recht warm ist, starten wir jeweils früh, um unsere Zielorte um die Mittagszeit zu erreichen. Auf dem Weg nach Rovinj passieren wir den Limski Kanal, der sich wie ein Fjord ins Landesinnere zieht. Rovinj ist wohl eine der malerischsten
Ortschaften an dieser Küste. Auch hier finden wir im Zentrum ein Hotelzimmer. Auf Nebenstrassen geht es am nächsten Morgen weiter. Wir stossen auf idyllische Buchten und einsame Wälder. Beim Camping Kolona endet unser Weg vor einem verschlossenen Gittertor, was uns zu einem kleinen Umweg querfeldein zwingt.
Auch in Pula finden wir sehr schnell eine Unterkunft und starten gleich zu einer ersten Erkundung der Altstadt. Überall sind Spuren der Römer. Am imposantesten ist wohl das Amphitheater, das zu den grössten seiner Art zählt. Ein Bootsausflug um die Brijuni-Inseln
ergibt einen kleinen Eindruck des Nationalparks Brijuni.
Die Weiterfahrt bringt uns über eine gleichmässig steigende Strasse nach Pazin, wo wir direkt oberhalb der bekannten Schlucht mit Blick auf Festung und Ort ein Hotelzimmer finden. Der heisse Tag bestärkt uns, wieder die Nähe zum Meer zu suchen. Wir fahren vorbei an Motovun (für die 180 Höhenmeter haben wir keine Lust) und folgen der Mirna bis zu ihrer Mündung. Wir übernachten im kleinen, hübschen Ort Novigrad. Doris findet sogar Zeit, sich im adriatischen Meer abzukühlen.
Wir folgen der Küste bis Savudrija (übernachten in Basanija) und landen am nächsten Tag, am Pfingstsonntag, in einem völlig überlaufenen Piran und fahren gleich bis Izola weiter, wo wir im riesigen „Badehotel Delfin“ zwischen Pensionisten absteigen. Hinter
Koper entdecken wir erneut das schon erwähnte Bahntrassee. Der gut markierte Radweg führt uns bis zur italienischen Grenze, ab welcher nur noch die Autos zählen. Dank unserer „Ortskenntnis“ finden wir den Weg in die Stadt und müssen erstmals wegen eines Gewitters unterstehen.
Wir bleiben für zwei Nächte in Triest. Mit den ins Auge gefassten Besichtigungen klappt es allerdings nicht, da nach 13 Uhr alle Museen geschlossen sind, falls sie überhaupt je geöffnet waren. Gegen Abend wird Triest von einem mehrstündigen Dauerregen heimgesucht, nachdem wir vorgängig 2 Wochen schönstes Wetter hatten.
Auch die Rückreise mit der Bahn klappt bestens und in Zürich bringen wir einen jungen Reiseradler aus Hamburg über die städtischen Radwege gleich noch zur Jugendherberge.
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Distanz km | Total | Zeit | Durchschnitt km | Höhe m | |||
16.05.07 |
Leimbach | HB | 7.85 | ||||
17.05.07 | Triest | Portoroz | 56.07 | 63.92 | 04:36 | 12.53 | 329 |
18.05.07 | Portoroz | Porec | 51.52 | 115.44 | 04:17 | 12.23 | 514 |
19.05.07 | Porec | 0 | 115.44 | ||||
20.05.07 | Porec | Rovinji | 35.23 | 150.67 | 02:35 | 13.86 | 325 |
21.05.07 | Rovinji | Pula | 43.01 | 193.68 | 03:33 | 12.42 | 286 |
22.05.07 | Pula | 193.68 | |||||
23.05.07 | Pula | 193.68 | |||||
24.05.07 | Pula | Pazin | 47.26 | 240.94 | 03:51 | 12.41 | 400 |
25.05.07 | Pazin | Novigrad | 45.75 | 286.69 | 03:00 | 15.39 | 251 |
26.05.07 | Novigrad | Basanija | 34.13 | 320.82 | 02:31 | 13.70 | 205 |
27.05.07 | Basanija | Izola | 45 | 365.82 | 03:44 | 12.34 | 305 |
28.05.07 | Izola | Triest | 39.19 | 405.01 | 03:21 | 12.26 | 252 |
29.05.07 | Triest | 405.01 | |||||
30.05.07 | Triest | Zürich | 8.63 | 413.64 |
Fotoquerschnitt unserer Tour